Entspannte Schlafenszeit von Kleinkindern

Auch wenn es so aussieht, als ob Dein Kleinkind den ganzen Tag nur spielt, arbeitet es sehr hart und ist keineswegs stressfrei. Während es lernt, zu gehen, zu sprechen und zu klettern, geht es an die Grenzen seiner körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Er fällt auch hin, stößt, überrascht und verletzt sich jeden Tag immer wieder. Und da Dein Kind noch nicht weiß wie es mit den Rückschlägen umgehen soll ist es ständig frustriert und wütend über sein  Versagen. All das führt zwangsläufig zu einem erschöpften Kleinkind.

Wenn Du feststellst, dass die Lieblingsbeschäftigungen oder Routineaufgaben dein Kind frustrieren, und es nur noch quengelt, ist es höchstwahrscheinlich übermüdet und braucht erholsamen Schlaf. Körperliche Erschöpfung, Aufregung und Spannung bauen sich auf, bis es nicht mehr weiß, dass er müde ist. Nun bist du als Elternteil gefragt. Du kannst den Übergang von einem geschäftigen, aktiven, aufregenden Tag zu einer ruhigen, stillen und friedlichen Nacht erleichtern, indem Du dein Kind abends nach dem Abendessen mit ruhigen Aktivitäten in den Schlaf begleitest. Wenn Du mit deinem Kind ein Bild malst, Dir mit ihm  einen Lieblingsfilm anschaust, ein Buch liest, in der Badezeit ruhig spielst oder gemeinsam Schlaflieder singst, kann dein Kleinkind sich entspannen. Wenn dies im Rahmen einer konsequenten Schlafenszeit-Routine geschieht, wird es diese Aktivitäten mit der Schlafenszeit in Verbindung bringen und sie als beruhigend empfinden, und es wird leicht erkennen können, wann Schlafenszeit ist.

Kleinkinder sind großartige Verhandlungspartner, und sie sind nicht anders, wenn es um die Schlafenszeit geht. Und weil sie die Zeit, die sie mit den Eltern verbringen, so sehr genießen, werden sie alles tun, um diese Zeit zu verlängern. Dein Kind nimmt sich vielleicht die Zeit für seine übliche nächtliche Routine, bittet Dich danach aber  wiederholt um ein Glas Wasser oder bittet Dich immer wieder, in sein Zimmer zu kommen, weil es etwas braucht. Sei dann unbedingt konsequent! Sage deinem Kind in einem liebevollen aber bestimmten Ton, dass jetzt Schlafenszeit ist, und morgen wieder ein Tag kommt. Gehe dann aus dem Zimmer, schließe die Tür und gehe nicht sofort wieder ins Zimmer zurück wenn Dein Kind Dich ruft.

Das Kleinkind entdeckt irgendwann, dass es auch einen eigenen Willen hat und möchte diesen auch durchsetzen. Das ist grundsätzlich auch gut und wichtig für seine Entwicklung, aber trotzdem müssen die Eltern sich in wichtigen Punkten liebevoll durchsetzen. Du kannst Dein Kind nicht zwingen, einzuschlafen. Versuchen es doch statt dessen  mal mit umgekehrter Psychologie und sage ihm, dass es nicht einschlafen muss, sondern in seinem Bettchen spielen kann. Irgendwann wird Dein Kind von alleine einschlafen.

Es ist auch wichtig, sich mit dem Kleinkind zu entspannen. Wenn es sieht, dass Du abends in der Küche putzt, im Garten arbeitest oder anderen Aktivitäten nachgehst wird es wahrscheinlich dasselbe tun wollen, was die Schlafenszeit für alle Beteiligten frustrierend macht.

Sei unbedingt konsequent in Bezug auf die Schlaf- und Wachzeiten. Dein Kleinkind wird eher positiv reagieren, wenn es an einen bestimmten Zeitplan gewöhnt ist. Je früher der Tagesablauf des Kindes festgelegt wird, desto einfacher ist es, es ohne Zwischenfälle ins Bett zu bringen.
Führe möglichst jeden Abend die gleichen Aktivitäten durch und gestalte die Zeit vor dem Schlafengehen ruhig und friedlich. Beständigkeit ist der Schlüssel.
Versuche, dich nicht mit Deinem Kind ins Bett zu legen, bis es eingeschlafen ist. Dies könnte den gegenteiligen Effekt haben und Dein Kind dazu ermutigen, wach zu bleiben und um Wasser und weitere Gute-Nacht-Geschichten zu bitten. Eine Alternative könnte darin bestehen, Deinem Kleinkind zu sagen, dass Du eine Aufgabe erledigen musst und in wenigen Augenblicken wiederkommst und nach ihm sehen wirst. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das Kind einschlafen ist, während es auf die Rückkehr von Mama oder Papa wartet. Ein schönes Ritual ist auch, mit dem Kind über den Tag zu sprechen. Halte dabei Deinen Ton weich und ruhig und versuche, Dein Kind dabei nicht zu erregen. Es macht auch Spaß, dies in eine Nachtgeschichte mit dem Kind als Hauptfigur zu verwandeln.
Wenn das Kind älter wird, wird es leichter, wenn von Anfang an eine konsequente Schlafenszeit eingehalten wurde. Der wichtigste Punkt ist Konsequenz und Wiederholung. Wenn das Kind jeden Abend das Gleiche erwarten kann und diese üblichen Aufgaben angenehm sind, kann die Schlafenszeit zu einem schönen Familienritual werden.

Wenn sich Dein Kind trotz aller Bemühungen jedoch ständig gegen den Schlaf sträubt, solltest Du mit dem Kinderarzt sprechen, um ein medizinisches Problem auszuschließen.